Streuobstwiese

Früher war sie aus unserem Landschaftsbild nicht wegzudenken. Von Streuobstwiesen umgebene Dörfer fügten sich harmonisch in die Landschaft ein und schaffen fließende Übergänge zur freien Landschaft. Großwüchsige Obstbäume in extensiv genutzte Wiesen, Viehweiden und Gärten „gestreut“, Baumreihen und Einzelbäume an Wegen und Böschungen prägten unsere Landschaft.

Dieses Relikt unserer traditionellen Kulturlandschaft ist in den letzten Jahrzehnten aus unserer Landschaft und unseren Dörfern weitgehend verschwunden. Der wirtschaftliche Aspekt der Flächen für die moderne Landwirtschaft und der Wert als Bauland überwogen vielerorts. Jedoch ging mit dem Rückgang der Streuobstbestände auch ein wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere verloren. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas, insgesamt über 5.000 teils bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden hier Heimat. Die Verbindung von hochstämmigen Obstbäumen und extensiv genutzten Wiesen bieten gefährdeten Vogelarten wie Wiedehopf, Raubwürger, Neuntöter, Steinkauz und einigen Specht-Arten Lebensraum und reiches Nahrungsangebot. Die Obstbäume schaffen eine Vielzahl an Kleinbiotopen für gefährdete Käfer, Wildbienen, Tagfalter- und Säugetierarten z.B. auch einigen Fledermausarten. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) nennt sie die „Hot Spots der Biodiversität“.

Der Bayerische Streuobstpakt hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 eine Million neue Obstbäume zu pflanzen und Altbestände zu sichern. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Bewahrung der bäuerlichen Kulturlandschaft geleistet werden. Weitere gute Gründe für die Neuanlage und Erhaltung von Streuobstbeständen ist die regionale Sicherung der Eigenversorgung mit Obst und die mögliche wirtschaftliche Wertschöpfung durch die Herstellung vielfältiger Streuobstprodukte.

Der Landschaftspflegeverband Landsberg e.V. beantragt gerne für Sie die Förderung für Ihre Streuobstneupflanzung über das Landschaftspflegeprogramm (LNPR).