Bei einem Spaziergang im südlichen Landkreis sinken bei jedem Schritt unsere Gummistiefel leicht in dem weichen, wassergesättigten Boden ein und erzeugen ein leises, quatschendes Geräusch. Gespenstisch ist die Umgebung in Nebel gehüllt und kleine Lücken in den Nebelschwaden geben kurz den Blick auf eine locker mit Spirken bewachsene Moorfläche frei. Moore sind eine der urtümlichsten Landschaften im Landkreis und übten schon immer eine gewisse Faszination, gepaart mit etwas Furcht auf den Menschen aus. Über Jahrtausende sind auch für Tiere und Pflanzen besondere Lebensräume entstanden, die von vielen Spezialisten wie Sonnentau oder Hochmoorgelbling bewohnt werden. Früher wurden die Moore extensiv genutzt und die Eingriffe durch uns Menschen förderten teilweise auch die Artenvielfalt. Doch leider sind durch Entwässerung, übermäßigen Torfabbau und Aufforstungen die Moore im Landkreis teilweise sehr stark bedroht. Der Landschaftspflegeverband versucht auch hier die Zeit etwas zurückzudrehen und in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern dem Patienten Moor unter die Arme zu greifen. Durch gezielte Entbuschungsmaßnahmen und die Wiederaufnahme der jährlichen Streuwiesenmahd werden so die typischen Lebensräume für viele hochbedrohte Tier- und Pflanzenarten gesichert. Unter der Parole „Moorschutz ist aktiver Klimaschutz“ profitieren auch wir Menschen von intakten Moorflächen in Ihrer Funktion als dauerhafte Kohlendioxid Speicher im Kampf gegen den Klimawandel.