Lechheiden

Der Lech zieht sich wie ein blaues Band durch unseren Landkreis und schafft eine Verbindung aus den Alpen heraus bis weit über Augsburg hinaus. Seit der Eiszeit besteht dieser Verbund für die Tier- und Pflanzenwelt als Biotopbrücke mit überregionaler Bedeutung. Auf diesem Wege gelangten alpine Pflanzenarten ins Flachland heraus, um sich auf den kargen, kiesigen Böden der Lechauen anzusiedeln. Heute wachsen unter anderem zahlreiche Orchideen und Enzianarten, Küchenschelle und Frauenschuh in der Hurlacher Heide und den wertvollen Restbeständen der einstig weit verbreiteten Lechtalheiden. Seltene Insekten wie der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling und viele andere auf bestimmte Pflanzen spezialisierte Falter-, Käfer- und Wildbienenarten, finden hier Lebensraum. Die traditionelle, extensive Landnutzung als Weidegrund und einschürige Mähwiesen zur Heugewinnung spielen für den Erfolg und den Fortbestand der Tier- und Pflanzengesellschaften eine entscheidende Rolle. Die Licht und Wärme liebenden Arten sind auf die Offenhaltung der Flächen angewiesen und an die nährstoffarmen Böden perfekt angepasst. Was früher durch die Dynamik des Lechs und von am Fluß entlangziehenden Wanderschäfern geleistet wurde, erfolgt heute durch Landwirte mit Mähwerk und Freischneider. Wechselnd werden Teilsteifen der Fläche von der Mahd verschont um spätblühende Arten zur Samenreife zu bringen und Tieren Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten.

Leider sind in den vergangenen Jahrzenten viele Magerrasenflächen im Zuge der Intensivierung des Grünlandes durch starke Düngung und die Umwandlung der Magerwiesen in Forst- und Ackerland verloren gegangen. Über Entbuschung, Ausmagerung der Böden und gegebenenfalls über Mahdgutspenden von benachbarten artenreichen Magerwiesen konnten aber bereits verloren geglaubte Lechheideflächen wiederhergestellt werden. Unser Ziel ist es, den Biotopverbund weiter auszubauen und vielversprechende Flächen für das Landschaftspflegeprogramm zu gewinnen. Nur so kann der Fortbestand dieser einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt gewährleistet werden.